Das Jahr 2025 neigt sich dem Ende zu – und rückblickend können wir wieder einmal sagen: Es hat alles bisher Dagewesene übertroffen. Doch der Reihe nach.
**Januar**
Im Januar besuchten wir die Grüne Woche in Berlin, um uns einen Überblick über den aktuellen Markt, neue Trends und vor allem Zukunftsthemen zu verschaffen. Dabei ergaben sich viele spannende Gespräche, unter anderem mit den Fleischeinkäufern von McDonald’s. Die wichtigste Erkenntnis: Der Fleischkonsum bleibt stabil, ein deutlicher Rückgang ist derzeit nicht zu verzeichnen (Quelle: McDonald’s).

Da in Deutschland immer mehr landwirtschaftliche Betriebe aufgeben und wir uns gleichzeitig mit möglichen Freihandelsabkommen – etwa mit Südamerika – konfrontiert sehen, gehen wir davon aus, dass die Nachfrage nach regionalem Rindfleisch weiter steigen wird. Wer sicher sein möchte, kein hormonbelastetes oder anderweitig fragwürdiges Fleisch zu konsumieren, wird künftig noch genauer hinschauen müssen. Vertrauen wird dabei immer wichtiger.
Ende Januar konnten wir zudem einen Strommast aus Stahlbeton spenden, der nun am Daldorfer Sportplatz als Storchenhorst dient. Zuvor hatte ein Storch auf einem Flutlichtmast zu brüten versucht. Der neue Horst wurde direkt daneben aufgestellt – und sofort angenommen. Zwei Jungstörche konnten dort erfolgreich aufwachsen und ausfliegen.

**Februar & März**
Der Februar zog sich eher ruhig dahin, doch im März zog endlich unser Unimog bei uns ein: ein rund 40 Jahre alter Oldtimer der Baureihe 424 in Kommunalausführung. Mit seinen vielseitigen Anbaumöglichkeiten – von Mulcher über Räumschild bis hin zum reinen Transportfahrzeug – ist er ein echtes Multitalent und inzwischen aus unserem Betriebsalltag nicht mehr wegzudenken.
Der März markiert zudem traditionell den Beginn der Flächenbearbeitung: abschleppen, Mist streuen – die Landwirtschaft erwacht aus dem Winterschlaf.
Leider mussten wir uns in diesem Monat auch schweren Herzens von unserem Zuchtbullen Nero verabschieden. Er begleitete uns fast von Beginn an und hatte großen Anteil am Aufbau unserer Herde. Ruhig, umgänglich und stets verlässlich – wir sind sehr dankbar, dass wir ihn mittels Weideschuss erlösen durften. Ein großer Dank geht an dieser Stelle auch an unseren Schlachter Bernd, der uns in diesem Jahr hervorragend unterstützt hat. Für uns schließt der Weideschuss den Kreis eines konsequenten und nachhaltigen Tierwohls.
**April**
Im April stand das jährliche Treffen der Gallowayzüchter aus ganz Deutschland an – diesmal in Neumünster. Als „Local“ fragt man sich natürlich.. warum gerade Neumünster?? Die Antwort war einfach: Unsere Gäste wollten sowohl einen Betrieb an der Nordsee als auch an der Ostsee besichtigen. So ging es einmal nach Sylt zum Gallowayhof von Sönke Andersen und einmal zu Gerd Kämmer (links im Bild) von Bunde Wischen e.V. auf den Koseler Hof, Gerd ist einer unserer großen Vorbilder, insbesondere im Bereich Weideschuss. Gerd ist maßgeblich mit daran beteiligt, dass wir dies in Deutschland praktizieren können. Er leitet einen Betrieb im Norden Schleswig-Holsteins mit über 1000 Gallowayrindern auf 1800ha. Rechts im Bild seht Ihr Arno Molter, derzeitiger "Präsident" des Bundesverbandes deutscher Gallowayzüchter. Mit Florian Schwimm („Klimakuh“-Podcast) und Lea Trampenau (Innovative Schlachtsysteme) kamen weitere Stimmen zu Wort, die den Blick über die Weide hinaus richteten – etwa in Richtung Konsumentenverantwortung („Führerschein für den Einkaufswagen“) und alternative Schlachtmethoden.

**Mai**
Im Wonnemonat Mai blühte sprichwörtlich alles auf: saftige Wiesen, bestes Wetter und die ersten Vorbereitungen für die Ernte. Ende Mai gab es zudem ein echtes technisches Highlight: Unsere kleine Forstfläche wurde gemulcht und für die Neuanpflanzung vorbereitet. Ein Fendt 936 aus der absoluten Königsklasse der Traktoren hatte mit den Baumstümpfen keinerlei Mühe. Ziel ist eine artenreiche Waldrandbepflanzung – wie genau, das verraten wir später.

Am 31. Mai startete schließlich unser bislang größtes Projekt. Nach jahrelanger Planung und Genehmigungsverfahren begannen die Bauarbeiten. Die Erd- und Betonarbeiten sind inzwischen abgeschlossen, und im Januar wird eine Rundbogenhalle aufgebaut. Entstehen wird eine multifunktionale Halle: Unterstand für Rinder, Lagerhalle und Festmistlager in einem – Flexibilität ist bei unserer Betriebsgröße entscheidend. Dass die Baukosten dabei explodiert sind, sei nur am Rande erwähnt.. Ein ausführlicher Newsletter dazu folgt voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte.
**Juni & Juli**
Der Juni zeigte die Natur in voller Pracht. Gemeinsam mit Detlef Finke vom Deutschen Verband für Landschaftspflege begingen wir unsere Flächen und analysierten die vorhandenen Pflanzenarten. Unser Ziel ist ein artenreiches Grünland – Naturschutz und Landwirtschaft gemeinsam gedacht. Ein sehr wertvoller fachlicher Austausch.
Im Juli durften wir weiteres Jungvieh auf neue Weiden bringen – immer wieder schöne Momente, wenn die Tiere losrennen und von der neuen Herde aufgenommen werden. Ein kleines Stück Wildnis.
Ebenfalls im Juli begann die Ernte. Rückblickend war es ein außergewöhnlich gutes Erntejahr: Regen zur richtigen Zeit, viele Sonnenstunden – beste Voraussetzungen für Heu und Heulage. Auch Stroh spielte eine Rolle: Dank Klaus-Dieter konnten wir rund 60 Rundballen Gerstenstroh pressen. Mit der neuen Lagerhalle werden künftig deutlich größere Mengen möglich sein.

Ein weiteres Highlight im Juli: Unser neuer Hofhund Klaus zog ein. Ein reinrassiger schwarzer Schäferhund – groß, aufmerksam und bereits jetzt ein fester Bestandteil des Hofes. Die Abteilung „Security“ übernimmt er demnächst offiziell. 😊 Gibt noch ein paar Rangkämpfe mit Aramis derzeit.

Ein besonderer Einsatz ergab sich ebenfalls im Juli, als zwei Rotbunte Rinder in Hamdorf bei unserem Partnerbetrieb ausgebrochen waren. Eines konnte relativ schnell aufgefunden und mit einem Gewehr betäubt und gesichert werden, das zweite verschwand zunächst im Wald bei Pettluis. Trotz intensiver Suche blieb es verschwunden – bis es am nächsten Morgen in der Nachbargemeinde seelenruhig auf dem Futtertisch eines Milchviehstalls stand. Die Betriebsangehörigen schlossen die Tore und führten das sehr große Tier (~800kg Lebendgewicht) in eine Box, wo der Eigentümer dies abholen konnte. 😊
**August & September**
Diese Monate standen ganz im Zeichen der Ernte. Besonders spannend war ein Einsatz im alten Flussbett der Faulen Trave. Mit Rundballenpresse und Wickler arbeiteten wir uns durch anspruchsvolles Gelände – teils mit sehr weichem Untergrund. Die Grasnarbe hielt stand, und am Ende war die Erleichterung groß, als alles geschafft war.
Auch logistisch gingen wir neue Wege und setzten erstmals einen Ballenwagen ein, der über 30 Rundballen transportieren konnte – eine enorme Zeitersparnis. Sehr schön war auch das wir Unterstützung von Ronja hatten, die mit Ihren 16 Jahren ganz hervorragend die Rundballen auf dem Feld verladen hat. Nicht ein einziger Rundballen hatte einen Folienriss!

**Herbst & Jahresabschluss**
Ab Oktober starteten wir in die Vermarktung und das Wintergeschäft: Wurstherstellung, Fleischpakete, Tierauswahl, Weideschuss – parallel dazu schritt auch unser Bauprojekt stetig voran.
Der November stand ganz im Zeichen der Direktvermarktung, und erstmals konnten wir nahezu 99 % aller Kundenwünsche erfüllen.

Zum Abschluss möchten wir uns von Herzen bei euch, unseren Kundinnen und Kunden, bedanken. Danke für euer Vertrauen – einige von euch begleiten uns bereits von Anfang an. Das ist alles andere als selbstverständlich.
Ebenso danken wir unseren zahlreichen Helfern: für handwerkliche Unterstützung, die Pflege unseres Fuhrparks, die Zusammenarbeit mit Betrieben aus Rickling, Hamdorf und Bornhöved, unserer Schlachterei und Fleischerei sowie Freunden und Nachbarn, die mit wachem Blick an unseren Herden vorbeischauen, der Klönschnack und die Gegenseitigen Tipps und Tricks die man heutzutage per WhatsApp-Sprachnachricht austauscht.
Vielen Dank für alles. Wir wünschen euch einen guten Rutsch und ein gesundes, glückliches Jahr 2026! 🎆














